ersten Schritt kostenfrei Wissenshäppchen angeboten, um die erhöhte Aufmerksamkeit der InteressentInnen zu erzielen. Diese konsumieren die Wissensangebote, sie werden zu Wissensinteressenten oder Leads. Dadurch entsteht ein Bedarf und es ist die Basis geschaffen, um diese Leads nun in der nächsten Stufe zu KaufinteressentInnen zu machen. Typische Werkzeuge für die Gewinnung von Leads sind z.B. ein eBook, ein Videokurs, manchmal auch ein Newsletter. Diese Angebote nennt man auch Lead-Magnet. Die KaufinteressentInnen erhalten somit ein größeres Wissen über das Angebot und man kann davon ausgehen, dass sie nun ernsthaft interessiert sind. Wenn es nun zu einem Verkaufsgespräch mit den KaufinteressentInnen kommt, liegt eine ganz andere Ausgangslage mit einer wesentlich höheren Abschlusswahrscheinlichkeit vor. Ich vergleiche das gerne mit einem Elfmeter ohne Torwart. DIGITAL FUTUREmag: Das klingt auf jeden Fall nach viel Potenzial. Warum ist es so sinnvoll, den Gedanken des Funnels zu verinnerlichen? Evi Mattil: Kundinnen und Kunden kaufen in der Regel nicht beim allerersten Kontakt. Vertrauen muss erst aufgebaut werden und das macht ja auch Sinn. Nach einer gewissen Phase, in der das Vertrauen entstanden ist, sind KundInnen in der Regel öfter bereit, dann tatsächlich zu einem Abschluss zu kommen. Natürlich gibt es immer einige Schnellentschlossene, die beim ersten Kontakt kaufen. Das sind immerhin 1 bis 2 %. Je öfter jedoch ein Kontakt stattfindet, desto größer ist die Kaufwahrscheinlichkeit. Wenn mehr als 5 Kontakte bestehen, sprechen wir schon von einer “Kundenbeziehung”. Wenn Sie jemanden 5 mal getroffen haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er etwas von Ihnen kauft ungleich höher als bei einem Kontakt. Das Wichtige ist, dass man nicht bei der ersten Stufe stehen bleibt. Das wäre dann wie ein Heiratsantrag beim 1. Date. Und genau das ist es, was ein Funnel kann. Ein Funnel schafft es, diese erste Stufe zu überwinden und die Einstiegshürde zu reduzieren. Die InteressentInnen bekommen im ersten Schritt kostenfreies Wissen und werden automatisch zur nächsten Stufe weiterqualifiziert. Hierbei gehen sie gefühlt keine Verpflichtung ein, da der Kontaktpunkt normalerweise digital stattfindet und sie sich (fast) anonym informieren können. Fast anonym, weil ja die Kontaktdaten hinterlassen werden, wenn das kostenfreie Wissen bestellt wird. Das Ausfüllen eines Formulars im Netz ist in jedem Fall einfacher als ein Telefonat zu führen. DIGITAL FUTUREmag: Gibt es Faktoren, die einen Funnel erfolgreicher machen und wenn ja, welche sind das? Evi Mattil: Die Qualität des Traffic und die Conversion der einzelnen Funnelelemente sind besonders wichtige Erfolgsfaktoren. Außerdem auch die genaue Definition der Zielgruppe und klare Zielformulierungen. Umso besser ich mein Ziel formuliere, zum Beispiel eine erfolgreiche Imagekampagne, die gleichzeitig KaufinteressentInnen für ein neues Auto hervorbringt, umso besser. Dazu gehört aber in jedem Fall auch eine gut aufgebaute Landingpage. Sie ist praktisch eines der wichtigsten Elemente, wenn es darum geht, die InteressentInnen schließlich zum Lead zu entwickeln. DIGITAL FUTUREmag: Wie bekomme ich nun die InteressentInnen auf meine Landingpage? Evi Mattil: Qualität und Quantität der InteressentInnen erreichen Sie durch sehr genau targetierte Aktivitäten, z.B. Ads auf Social Media, die sehr fokussiert an Ihre vorher definierte Zielgruppe adressiert sind. Diese Anzeigen können Sie nach dem Wechselprinzip immer wieder optimieren und nach und nach die Anzeige auswählen, die am besten funktioniert. Wenn die Zielgruppe auf der Landingpage ist und sich dort gut abgeholt fühlt, wird es auch eine gute Conversion geben. Das bedeutet, Ihre Kampagne läuft erfolgreich. DIGITAL FUTUREmag: Kommen wir nun zur Automatisierung. Warum hilft Automatisierung dabei, den Vertrieb richtig anzukurbeln? Evi Mattil: Viele Unternehmen schöpfen mit den bisherigen klassischen Methoden gerade mal 7,5 % ihres Kundenpotentials aus. Diese werden in dem klassischen Vertriebsprozess innerhalb von 1 bis 3 Monaten zu KundInnen. Das sind quasi die Schnellentschlossenen. Davon lebt der Vertrieb in den meisten Unternehmen. Die Frage ist doch: Was passiert nun mit den restlichen 92,5 %? Grundsätzlich ist es so, dass 50 % der Leads, die generiert werden, nicht kaufen und automatisch über den Funnel aussortiert werden. Bei 1.000 InteressentInnen bleiben dann aber immer noch 425 übrig. Der Funnel ermöglicht es nun, diese 42,5 % zu erreichen. Dort den Kontakt aufzubauen über den 2., 3., 4., 5. Kontaktpunkt hinaus. Und dann gibt es dort innerhalb der nächsten 4 bis 24 Monate eine Vertriebspipeline, die sich aufbaut. So kann der Umsatz langfristig und nachhaltig gesteigert werden. DIGITAL FUTUREmag: Wir sprachen bereits über InteressentInnen, die über Anzeigen im Bereich Social Media auf die Landingpage kommen. Wie sieht es mit der altbekannten E-Mail und dem Newsletter aus? Diese gelten noch als zuverlässiges Werkzeug. www.digital-futuremag.de 27